Die Digitalisierung bringt enorme Vorteile für Unternehmen im Energiesektor mit sich.
IoT-Devices (IoT: Internet of Things), moderne Sensoren, Datenanalysen und künstliche Intelligenz sind alle Teil des Übergangs zu innovativen, intelligenten Energiesystemen. Diese Technologien bieten bessere Management-Möglichkeiten für Anlagen sowie effizientere, neue Dienstleistungen für Kunden.
Doch diese Digitalisierung ist für die Branche auch ein zweischneidiges Schwert. Sie eröffnet den Energieversorgern zwar neue Möglichkeiten, setzt ihre Netze aber auch einem größeren Risiko im Bereich der Cyberkriminalität aus. Immer mehr Experten äußern Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der Energieversorgung und der Kundendaten.
Der Ransomware-Angriff auf Colonial Pipeline in den USA im Mai 2021 ist ein Beispiel dafür. Dieser größte, öffentlich bekannt gewordene Cyberangriff auf kritische Infrastrukturen in den USA ist ein Exempel dafür, wie zerstörerisch ein Angriff sein kann: Kritische Öl-Lieferungen wurden eingestellt, um die Ausbreitung der Infektion zu verhindern.
Diese und andere Cyberbedrohungen im Energiesektor haben zu einer überwältigenden Nachfrage nach strengeren Cybersecurity-Praktiken geführt. 86 Prozent der EU-Bürger sind der Meinung, dass die Mitgliedstaaten im Bereich der Cybersicherheit enger zusammenarbeiten sollten, um eine sichere Energieversorgung zu gewährleisten.
In diesem Blog-Beitrag befassen wir uns mit den wichtigsten Entwicklungen im Bereich der Cybersicherheit für den Energiesektor. Zudem erfahren Sie, wie Unternehmen ihre Cybersicherheit in den kommenden Jahren stärken können.
Trends in der Cybersicherheit für den Energiesektor im Jahr 2022
Cyberbedrohungen im Energiesektor müssen stärker berücksichtigt werden
Zunächst einmal scheint der Energiesektor in Bezug auf proaktive Cybersecurity-Maßnahmen ins Hintertreffen zu geraten.
Gemäß einer Studie des Unternehmens DNV (Assurance & Risk-Management) gehen nur 44 Prozent der leitenden Angestellten im Energiesektor davon aus, dass sie in den kommenden Jahren dringende Verbesserungen vornehmen müssen, um einen ernstzunehmenden, schweren Angriff zu verhindern. 35 Prozent der Befragten gaben an, dass erst eine ernsthafte Attacke nötig wäre, bevor ihr Unternehmen in die Cybersicherheit investieren würde.
Sicherheitsbemühungen mangelt es an der Koordination der Lieferkette
Wenn sich Energieunternehmen jedoch der Notwendigkeit der Cybersicherheit für kritische Infrastrukturen bewusst sind, investieren die meisten von ihnen in die Erkennung von Schwachstellen, das heißt, in die Identifizierung und Priorisierung von Sicherheitsproblemen in Echtzeit.
Diese Unternehmen führen jedoch keine Analyse entlang der Lieferkette durch und erweitern diese auf Beschaffungs- und Partnerorganisationen. Dies eröffnet Angreifern letztlich die Möglichkeit, deren Sicherheitslücken auszunutzen.
Unternehmen müssen in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren
Schulungen zur Cybersicherheit sind aus mehreren Gründen wichtig. Zum einen stellen sie sicher, dass die Mitarbeiter Cyberbedrohungen für die Systeme ihres Unternehmens erkennen können. Zum anderen müssen Mitarbeiter Vorgehensweisen vermeiden, die sie und das Unternehmen angreifbar machen.
Weniger als ein Drittel der Teilnehmer der DNV-Umfrage zeigten sich zuversichtlich, korrekt auf potenzielle Cyberbedrohungen zu reagieren. Nur 57 Prozent hielten die Schulungen zu Cybersicherheit in ihrem Unternehmen für wirksam.
Die neue NIS2-Verordnung ist in Sicht
Die EU hat auf die Lücken in der Cybersicherheit für kritische Energie-Infrastrukturen reagiert und möchte eine neue Version der Direktive zur Netz- und Informationssicherheit (NIS: Network and Information Security) einführen. NIS2 soll voraussichtlich zum Ende des Jahres 2022 verabschiedet werden. Alle EU-Mitgliedstaaten müssen diese Richtlinie dann bis zum Jahr 2024 umsetzen.
NIS2 zielt darauf ab, die kritischen Infrastrukturen in der EU vor Cyberbedrohungen zu schützen und ein hohes Maß an Sicherheit über alle Mitgliedstaaten hinweg zu gewährleisten. Diese neue Direktive führt striktere Anforderungen in den folgenden drei Kernbereichen ein:
- Höhere Resilienz auf Basis umfassender Sicherheitsmaßnahmen, die in allen öffentlichen und privaten Einrichtungen umgesetzt werden, die grundlegende und wesentliche Dienstleistungen erbringen.
- Meldepflicht für sicherheitsrelevante Vorfälle sowie die Möglichkeit der Behörden der Mitgliedstaaten, die für die nationale Überwachung und Durchsetzung der Sicherheit zuständig sind, Unstimmigkeiten und Widersprüchlichkeiten zu verringern.
- Verbesserter Informationsaustausch und mehr Vertrauen der Behörden untereinander sowie gemeinsame Verfahren für die Reaktion auf groß angelegte, sicherheitsrelevante Vorfälle.
Wie können Sie die Cybersicherheit für kritische Infrastrukturen im Energiesektor verbessern?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie der Energiesektor in den kommenden Jahren seine Abwehr gegen Cyberbedrohungen verbessern kann. Hierzu zählen unter anderem diese Maßnahmen:
- Stellen Sie sicher, dass alle Mitarbeiter mithilfe von Schulungen und Aufklärung eine abgemessene Cyberhygiene praktizieren.
- Schaffen Sie ein Bewusstsein für physische und virtuelle Sicherheitsbedrohungen.
- Gewinnen Sie Einblicke in unternehmensspezifische Cyberbedrohungen, um Angriffen einen Schritt voraus zu sein.
- Verbessern Sie die Erkennung von Bedrohungen mithilfe von Security-Tools und der Zusammenarbeit mit Behörden.
- Führung Sie ein solides Risiko-Management zur Identifizierung und Behebung von Schwachstellen ein.
- Eliminieren Sie Schwachpunkte in der Kommunikation, insbesondere zwischen geografisch verteilten Standorten und Geschäftsbereichen.
- Beteiligen Sie sich an der branchenweiten Zusammenarbeit zur Ermittlung von Schwachstellen und zur Etablierung von Spitzen-Technologien.
- Arbeiten Sie mit allen Partnern in der gesamten Supply-Chain zusammen, um den vollständigen Lebenszyklus abzusichern.
Mit der Identifizierung von Chancen und Risiken, der Implementierung robuster Threat Intelligence, der Durchführung regelmäßiger und detaillierter Überprüfungen sowie die Sicherstellung, dass die Mitarbeiter Best Practices befolgen, können Energieunternehmen wirksame Programme für Cyber Threat Intelligence entwickeln, die es ihnen ermöglichen, von den Vorteilen der Digitalisierung zu profitieren.
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